Montag, 26. September 2005

Is-mir-schlecht

Die schwampelige Jamaica-Idee ist mittlerweile schon wieder out. Alle anderen Ampeln und Koalitions-Möglichkeiten waren schon am Wahlabend kaum noch interessant. Was bleibt ist die große Koalition. Nachdem sich Anhänger von Schwarz, wie von Rot wochenlang zerfleischten, sollen sie nun gemeinsam unser Land regieren. Dabei ist noch lange kein Frieden in Sicht. Schröder beharrt stur und trotzig auf seinem Amt als Bundeskanzler. Damit hat er sich selbst zur größenwahnsinnige Lachnummer degradiert. Wer vertraut auf die Führungskraft eines Mannes, der scheinbar jeden Bezug zur Realität verloren hat? Seine Ausfälle in der Elefanten-Runde waren der Anfang vom Ende - doch hätte man sie ihm noch verzeihen können; aufgeputscht vom Wahlkampf und unter dem Eindruck der Hochrechnungen - wäre er am nächsten Morgen ernüchtert aufgewacht. Gerd verkündet seine Wiederwahl allerdings seit nunmehr einer Woche unverdrossen weiter. Ein Spieler, der immer alles auf eine Karte setzte, immer gewann und nun nicht fassen kann, dass er tatsächlich einmal verloren haben soll.
Fast schon ein bisschen traurig.
Noch trauriger ist allerdings, dass die schiere Machtgeilheit offensichtlich beide Volksparteien vergessen lässt, dass es bei einer Wahl nicht in erster Linie um den persönlichen Werdegang der einzelnen Politiker geht, sondern darum, ein Land zu regieren und dann auch noch eines, bei dem die Bürger glauben, es müsse zunächst einmal gerettet werden.
Ist es nicht furchtbar traurig, dass wir mittlerweile unsere Wahl nicht einmal mehr mit dem "kleineren Übel" rechtfertigen können? Denn auch mit diesem Vorbehalt möchte ich keinem der augenblicklichen Akteure als unseren neuen Kanzler sehen. Übel wird mir bei beiden.

"Liebe Susi, ich liebe Dich. Dein Gott"

Ich bin entsetzt- wirklich entsetzt. Meine solide, christliche Erziehung ist ins Wanken geraten; meine Weltanschauung wird von Rissen durchzogen.

Das sich die Fernsehsender dazu hergeben, mit allem Geld zu verdienen, was eben solches einbringt, ist mittlerweile gängige Praxis. Ob die Hirnwindungen des Zuschauers sich beim fünfzigsten, plärrenden Küken langsam in Brei auflösen spielt dabei keine Rolle. Längst sind nicht mehr die Klingeltöne oder Schmusi-Busi-Logos die einzigen tollen Angebote für pubertiernde Couchpotatos ohne Pre-Paid-Card: Heute werden Lösungen von Schwachmaten-Rätseln, die Zustimmungen zu etwaigen Regierungskonstellationen oder die Liebesschwüre an den Freund via Handy-Nachricht versendet.

Dass sich die Fernsehsender in dieser konjunkturschwachen Zeit alternative Einnahmequellen suchen müssen, ist nachvollziehbar, wenn auch lästig.
Das sich aber auch die Kirche für derlei neumodische Ideen hergibt, ist befremdlich. Bei RTL gibt es am Ruhetag des Herrn abends immer ein Adäquat zum "Wort des Sonntags" der Öffentlich-Rechtlichen. Anschliessend wird dazu aufgerufen, sich per SMS Bibelverse aufs Handy schicken zu lassen. Was ist das? Die neue Form des Ablasshandels?
Kaufst Du fünf Bibelverse, bekommst Du die sechste Sünde gratis erlassen... Oh, mein Gott! - Wo soll das enden?

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