Politixmus

Donnerstag, 7. Dezember 2006

Wer will schon Sicherheit

Wer mit Worten sein Geld verdient weiß: Prinzipiell kann man jeden Fakt eher nett oder eher weniger nett darstellen.
In den USA weiß das offensichtlich ebenfalls jemand.
Dort gibt es keinen Hunger, sprich Armut. Es gibt nur eine "Nahrungsunsicherheit mit Hunger" oder neuerdings sogar Menschen mit einer "sehr geringen Nahrungssicherheit". Elf Millionen US-Bürger sollen in derart unsicheren Verhältnissen leben. Für Deutschland sollten solche positiven Wortneuschöpfungen auch übernommen werden. Im Land des Jammerns und Nörgelns sind Begriffe wie Arbeitslosigkeit oder Analphabetismus schlicht nicht akzeptabel, wenn man eine glückliche und optimistische Bevölkerung möchte.
"Beschäftigungsunsicherheit" oder "geringe Lese- und Schreibsicherheit" klingen gleich viel weniger bedrohlich. Auch Alkoholiker ist ein zu hartes Wort - "Getränkeunsicherheit mit Durst" ist doch um einiges hübscher (oder auch: "sehr geringe Biersicherheit"). Hach, was ließen sich da viele neue, wundervolle und glücklichmachende Wortkreationen finden. Und flux gäbe es in Deutschland einen gesunden Patriotismus, eine starke Wirtschaft und überhaupt keine Unterschicht mehr. In Amerika klappts doch auch...
Artikel zum Thema gibt´s hier.

Montag, 2. Oktober 2006

Herzlichen Glückwunsch zur Wiedervereinigung - oder "Einen schönen Feiertag"

Wie feiern Sie den Tag der deutschen Einheit?
  • Kaufen Sie sich einen Vorschlaghammer und reissen Mauern ein?
  • Essen Sie den ganzen Tag Bananen und trinken Kaffee dazu (hebt in der Kombination die Verdauungsproblematiken auch wieder auf)?
  • Reden Sie alle Mädchen an diesem Tag nur mit Mandy und alle Jungs nur mit Ronny an? (und nicht mit dem richtigen Namen "Gina-Marie" oder "Fin-Tjorben"...)
  • Summen Sie "Auferstanden aus Ruinen", wenn Sie morgens nach dem Reinfeiern die Weinflaschen von der Bettdecke schütteln?
  • Trinken Sie auf das Wohl des Wiedervereinigungskanzlers?
  • Arbeiten Sie an diesem Tag vornehmlich mit Hammer und Sichel?
  • Rauchen Sie an diesem Tag extra viel, um den Solidaritätszuschlag zu erhöhren?
  • Meiden Sie an diesem Tag den Kapitalismus und kaufen weder etwas, noch lassen Sie sich für irgendwas bezahlen?
  • Fahren Sie mit Ihrem Auto nur 30 km/h?
  • Murmeln Sie den ganzen Tag die Beschwörungsformel solidarisch, einig, deutsch vor sich hin?
  • Leben Sie die FKK? (Das Wetter, das Wetter - bitte, es geht um die Wiedervereinigung!)
  • Vereinigen Sie sich wieder und wieder mit Ihrem Partner?
Egal wie - hauptsache schön ostalgisch (mein Beitrag ist überigens: dieses Unwort schreiben) und schön gemeinsam.

Freitag, 15. September 2006

Operation: Verleumdungskampagne

"Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten" - mit diesem Zitat es byzantinische Kaiser Manuel II. startet der Papst seine Verleumdungskampagne gegen den Islam. Das sagt die Organisation der Islamischen Konferenz. Und tatsächlich ist der Papst in seiner Funktion doch dafür zuständig, Kampagnen zumindest abzusegnen und als Schirmherr und Präsentator derselben zu fungieren. Die PR-Abteilungen des Vatikans hat sie sich natürlich ausgedacht, diese Kampagne. Sie wollte leise beginnen, mit einem geschickt eingeflochtenen Ziatat. Aus absolut unzuverlässigen Quellen ist zu vernehmen, dass in der nahen Zukunft auch der detaillierte Maßnahmenplan greift. Plakate sollen gedruckt werden (Bildmaterial zur Illustrierung gibt es dank des Jyllands Posten ja reichlich). Give-Aways (deren endgültige Form noch nicht geklärt ist) gehören natürlich dazu. Sie sollen demnächst auf dem Petersplatz verteilt werden und in großer Zahl über dem Libanon abgeworfen werden. Zahlreiche "Islam-Verleumdungskampagnen-Events" sind geplant und werden demnächst eine Bombenstimmung in Großstädten verbreiten.
Das kann natürlich nur eine Institution wie die katholische Kirche in diesem Rahmen aufziehen. Lehrer und Hochschuldozenten, mit ihren täglichen Verleumdungs-Kampagnen-Zitaten, haben weder den Etat, noch die Menpower, um ihren Kampagnen ebenfalls ein derartiges Forum zu ermöglichen. Die zitieren Göbbels, Napoleon und den ganzen historischen Rest eher in der Stille des Klassenzimmers. Und entschuldigen tun sie sich dafür niemals nicht.

Edit: "Der stellvertretende Chef der türkischen Regierungspartei AKP vergleicht den Papst mit Hitler und Mussolini." Na, jetzt wird´s aber richtig interessant. Die "Du-Nazi-Keule" hilft doch sonst auch immer, alle mundtot zu kreuze kriechen zu lassen. Und wer könnte das besser als der Papst? Ob das von den vatikanischen PR-Strategen miteingeplant war?

Dienstag, 5. September 2006

Einsichten eines Staatsoberhaupts

"Das Problem besteht darin, dass wir Öl aus einigen Teilen der Welt beziehen, wo man uns einfach nicht mag" - George W. Bushgefunden bei SpOn

Dienstag, 29. August 2006

Schere schlägt Papier

Irans Chef Ahmadinedschad hat gerade eine grandiose Idee in den Raum geworfen. Er fordert George W. Bush, seines Zeichens Alpha Wolf der USA, zum TV Duell heraus.
Endlich sind nicht mehr nur die Massenvernichtungs-Spielzeuge in der Moderne angekommen, sondern auch die Werkzeuge der hohen Diplomatie-Kunst.
Spätestens seit Schröder und Stoiber einen verbalen Zweitkampf via Fernsehen lieferten (und Westerwelle beleidigt war, weil ihn keiner eingeladen hatte), ist diese Form des Debattierens, und der politischen Zwiesprache mehr als salonfähig.
Warum ist darauf denn noch niemand früher gekommen? Hätte Saddam das Bush lieber mal vorgeschlagen, statt sich nutzloserweise in Erdlöchern zu verstecken. Vielleicht hätte auch Napoleon lieber öffentlich mit Alexander I. diskutieren sollen und so Frostbeulen vermeiden können.
Aber mal im Ernst, diese Idee ist doch wirklich mal vernünftig. Da reden dann tatsächlich die beiden miteinander, die sich nicht leiden können. Nicht die Berater oder Krawattenzurechtrücker der jeweiligen Konflikt-Partei.
Wenn alle Stricke reißen und sie sich trotz frontaler Live-Diskussion nicht einigen, könnten sie vielleicht drei Runden Schnick-Schnack-Schnuck miteinander spielen. Oder besser etwas spektakuläreres wie Feindbild-Memory, Atombomben-Weitwurf oder Kopf-Schlagen. Ist ja immerhin Fernsehen und die Quoten sind entscheidend. Mit ein bisschen Glück, sind wir anschließend dann beide auf einen Streich los und wir können uns mal wieder mit einigen vernünftigen Amerikanern und Iraner unterhalten. Hoffentlich nimmt Bush den Fehdehandschuh auf.

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