Anekdotismus

Montag, 31. Oktober 2005

Einen hab´ich noch...

...zum Thema Anekdotismus. Diese Geschichte ist natürlich ebenfalls wahr und annähernd genau so passiert:

Schauplatz: Ein Krankenhaus im idyllischen Untertaunus. Bei einem nächtlichen Kontrollgang der Krankenschwester wird das Verschwinden von Erna H.* aus ihrem Bett bemerkt. Das Personal ist in heller Aufregung und sucht überall nach der Vermissten. Als die Frau auch nach einer halben Stunde noch nicht wieder aufgetaucht ist, wecken die Pfleger die Zimmergenossin von Frau H. Sie wird nach dem Verbleib ihrer Bettnachbarin befragt und kann tatsächlich Auskunft geben:
Die Erna? Die ist vorhin aus dem Fenster gesprungen.
-
Und was haben Sie gemacht?
-
Ich bin nach zehn Minuten aufgestanden und habe das Fenster wieder zugemacht. Es wurde langsam kalt....

Voller Entsetzten stürmt die Klinikbesatzung zum Fenster und siehe da: Erna H. liegt auf der Markise, die genau unter ihrem Fenster ist und - entgegen den Vorschriften - in dieser Nacht nicht geschlossen wurde.

Schön, wenn die Mitmenschen derart Anteil an ihrer Umwelt nehmen...

*Name v. d. Red. geändert

Freitag, 28. Oktober 2005

Lange nicht so gelacht

Ich bin heute so in Schreiblaune, habe aber arbeitstechnisch nix zu tun. Die Vogelgrippe hat Pause.
Also schreibe ich mal was Lustiges. Was gaaanz Lustiges. Nämlich meinen neuen Lieblings-Kurzwitz:

Stehen zwei Pilze im Wald.
Sagt der eine zum anderen: "Du, ich glaub wir sind giftig."
Der andere daraufhin:"Pst. Wir können doch gar nicht sprechen."

Ohne Schnee - oh weh, oh weh

Um meine Rubrik „Anekdotismus“ mal etwas voranzutreiben: Hier eine neue Geschichte a la „Die Spinne aus der Yuccapalme“ (allerdings ist diese wahr).

Es ist Samstagabend. Was tun spontane junge Menschen an einem Samstagabend? Sie feiern eine Party. Umso praktischer, wenn eine eigene Wohnung vorhanden ist. Was darf bei einer deutschen Party auf keinen Fall fehlen? Richtig: Bier und ein, zwei Klare.
Nach dem reichlichen Genuss der Grundlagen, kamen ein paar ganz sportliche Gesellen auf eine grandiose Idee.

Die alten Skier hinter der Tür müssen mal wieder zum Einsatz kommen. Bindung festgezogen und schon kann es losgehen. Als Piste soll das Treppenhaus dienen. Kurz Schwung geholt und schon geht es abwärts. Es funktioniert und alle amüsieren sich.
Alle, außer die Oma aus dem Erdgeschoss. Sie wacht auf und wundert sich über den Radau im Treppenhaus. Den Morgenmantel zuziehend öffnet sie ihre Wohnungstür und wird dabei von dem heranpesenden Spaßvogel umgemäht.

Mit Schmerzen im Bein liegt die alte Dame am Boden. Ein Krankenwagen wird gerufen – ein Beinbruch diagnostiziert. Die Omi wird eingeladen und mitgenommen. Am nächsten Morgen wacht die Partygesellschaft mit dickem Kopf und schlechtem Gewissen auf. Wie es wohl der Oma geht? Zu dumm, dass im gestrigen Chaos keiner die Sanitäter nach dem Krankenhaus gefragt hat. Also werden alle Kliniken im Umkreis abtelefoniert. Endlich wird man fündig. Allerdings wurde Omi nicht ins Krankenhaus, sondern auf den Eichberg – eine Klinik für Psychiatrie (sprich Irrenhaus) gebracht. Nach einigen Recherchen finden sich die beiden Sanitäter vom Vorabend. Nach ihren Gründen gefragt, warum die alte Dame in die Klapse gefahren wurde, gaben sie an:
Sie erzählte während der Fahrt ständig, dass sie ein Skifahrer im Treppenhaus umgefahren hätte.

Donnerstag, 21. Juli 2005

Vier-Sterne-Spar-Menü

Die Story, welche ich gleich zum Besten geben werde ist zwar nicht mehr ganz neu, aber ich glaube als Anekdote zeitlos.
Es war einmal, in einem fernen Land (Frankreich), da traf sich eine Gruppe Online-Journalisten, um Wein, Weib und Gesang gebührend zuzusprechen... Okay - ich mach´s kürzer. Die OJ´s waren für drei Tage in den Vogesen campen. Das bedeutet soviel wie: drei Tage ausschließlich Bier (bis auf eine Melone...), Sonne und Dummgelaber. Am letzten Tag packten die zwei Mädels und ich, die wir uns ein Fahrzeug teilten, zeitig unser Zelt ein und düsten Richtung Heimat. Plan A zur Nahrungsbeschaffung lautete: Wir halten bei einem Café bei dem wir am Tag zuvor schon gefrühstückt hatten und nehmen uns belegte Baguettes mit. Plan A scheiterte daran, dass das Petit Bistro in diesem Kaff leider Mittwochs ganztägig geschlossen hatte.

Macht ja nix - es gibt immer einen Plan B: Wir fahren zu dem McD. an dem wir auf der Hinfahrt vorbeigekommen sind. Dabei hatten wir die falsche Ausfahrt genommen und so das Schnellrestaurant entdeckt. Leider verfuhren wir uns auch beim Rückweg. Diesmal wieder anders. Mittlerweile war es 12 Uhr mittags und wir armen drei Mädels schon halb verhungert.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt eröffnete sich uns Plan C, als Kathrin laut unverständliche Worte artikulierte und auf ein goldenes M in der Pampa zeigte. Voller Vorfreude und mit knurrendem Magen nahmen wir die Abfahrt und verfolgten unser Ziel unnachgiebig. Jubelgeschrei ertönte im Auto, als wir schließlich auf dem Parkplatz hielten. Mit Anfeuerungsrufen sprinteten wir in den McD. Enttäuscht mussten wir feststellen, dass nur eine Kasse geöffnet war und sich vor dieser eine lange Schlange reihte. Uns blieb nicht viel übrig, außer uns ihnen anzuschließen.

Als nur noch drei Personen vor uns waren, kam eine Dame mittleren Alters an die Reihe. "Was genau ist denn auf so einem Hamburger drauf?" - "Können Sie mir sagen, was in diesen Brötchen ist?" - "Wo liegt der Unterschied zwischen dem Salat X und dem Salat Y?" Kurz davor ihr an den Haaren zu ziehen, schauten nicht nur wir drei die Gute mit unserem bösesten Blick an. Völlig unbeeindruckt fragte die Dame weiter nach den Einzelheiten von Pommes & Co. (Wer zum Teufel will wirklich wissen was auf so einem Hamburger ist?!) Irgendwann wandelte sich mein Verdruss in Spott und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu kichern (reine Hunger-Hysterie).

Die nette Frau kam schließlich doch noch zu einer Entscheidung: "Ich nehme dann den Salat. Könnte ich da ein Brötchen zu bekommen?" Von da an war alles vorbei. Lauthals lachend hielt ich mich am nächstgelegen Tisch fest, um nicht unter demselbigen zu liegen. Die Neugierige fand das offenbar gar nicht zum Lachen, drehte sich um und blickte mir tief in die Augen: "Sie wissen bestimmt auch nicht wie man sich in einem vier Sterne Hotel verhält!" (Ich gebe zu, nach drei Tage Campen und Dauerfeiern sah ich wirklich nicht danach aus.) "Außerdem muss ich Ihnen sagen, dass mich Ihr Verhalten sehr verunsichert und auch ein wenig verletzt..." Mit fest aufeinandergebissenen Kieferknochen konnte ich nur noch nicken. Ich betete, dass die Frau sich gleich wieder umdrehen würde, weil mir schon die Tränen in den Augen standen. Allerdings nicht vor Mitgefühl ;o). Das Ende der Geschichte war, dass die verunsicherte und auch ein wenig verletzte Dame in ein gegenüberliegendes Kaufhaus verschwand, und mit Oliven und einem Brötchen wieder zurückkam. Dieses vier Sterne Spar-Menü verzehrte sie dann genüßlich mit ihrem McD. Salat. Wohl bekomm´s...

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