Vivismus
Fasching, Fassenacht, Fastnacht, Karneval - wie auch immer. Für mich ist es für dieses Jahr vorbei - das närrische Treiben.
Insgesamt um ein paar Gehirnzellen ärmer, dafür aber um einige wertvolle Erfahrungen reicher.
- Das Zwiebelprinzip ist beliebig erweiterbar
- Gladiatoren sterben viel zu schnell
- Man kann 3000 Euro vertrinken und trotzdem noch stehen
- Traditionen sollte man nicht brechen
- Betrunkene sagen immer die Wahrheit (von kleinen Kindern habe ich keine Ahnung)
- Männer sind an Karneval noch mehr Mann als sonst schon
- Frauen küssen besser
- Es ist ein Gerücht, dass Alkohol nicht als Flüssigkeitszufuhr gilt
- Toiletten sind multifunktional
- Schnitzelbrötchen können Leben retten
Schluppi - 28. Feb, 11:28
Schluppi - 28. Feb, 11:26
Gerade kam Steffen Seifert vorbei gelaufen - in Wanderschuhen und mit gerkempelten Jeans. Und ich dachte immer, Nachrihctensprecher wären vom Jacket abwärts an nackisch ;o)
Gibt es dieses Jahr soviel mehr Schnee als sonst oder warum stürzen auf einmal alle Dächer ein?
Ich dachte wir müssten uns um die globale Erwärmung Sorgen machen...
Alarm, Alarm. Gesichtspiercings können im Winter festfrieren. Zumindest ist das jetzt der TKK eingefallen. Haben die nun nicht verstanden, dass der Sinn von Piercings ist, sie im Gesicht zu behalten? Oder befürchten die, dass das Metall bei Minusgraden sonst Wellenförmig Kälte über das ganze Gesicht ausstrahlt und so der ganze Kopf wegfriert?
Nach zehnjähriger Erfahrung kann ich sagen: Solange man nicht gerade bei -50 Grad in Rußland verweilt, können die Piercings drin bleiben. Das mit Rußland habe ich noch nicht getestet, aber falls ich mal in Novosibirsk bin, halte ich meinen Stecker extra lange an die Luft.
Schluppi - 24. Jan, 16:52
Im Sommer haben Menschen mit Dachwohnung (und wohl auch die meisten anderen) ja gerne das Fenster permanent und vor allem offen. Das bringt temperaturtechnisch nur bedingt etwas, hat aber die unangenehme Begleiterscheinung, dass ständig irgendwelche Viecher um die Lampe oder um den eigenen Kopf schwirren. Aber wegen Placebo und so macht man das dann eben trotzdem jeden Sommer so und lebt halt mit dem Fliegzeug.
Aber im Winter? Da muss man ja schließlich auch ab und zu mal das Fenster auf machen. Wegen Lüftung und gegen Schimmel und Mief. Ja, aber wo kommen denn bitte bei Minusgraden riesigen Fliegen her? Also diese
richtig großen Teile. Vorgestern nacht, als ich mein Haupt wohlverdient zur Ruhe betten wollte, brummte und summte eines von diesen Monster-Exemplaren pasuenlos um mich herum, setzte sich auf alle nicht bedeckten Körperstellen und nervte ganz gewaltig. Hat dieses Viech nun als Ei/Larve irgendwo in meiner Heizung vor sich hingebrütet, um mich nun um den Schlaf zu bringen oder ist es kälteresistent und schwirrt seit dem Sommer durchdie Welt, um nun Schnee und Eis zu trotzen? So lange leben diese Nervensägen aber doch nicht oder? Ich bin auf jeden Fall absolut dagegen, nun auch noch im Winter eine nächtliche Hatz auf Flugdinger zu machen. Ignorieren kann man die ja leider nicht...
Schluppi - 19. Jan, 09:45
Den letzten Wunsch von Sterbenden zu erfüllen, sollte doch für jeden ein wichtiges Ziel sein, der mit ihnen zu tun hat. Oft versteht sich das für die Angehörigen von selbst. Doch in vielen Momenten müssen sich die auf die Hilfe und Unterstützung von Dritten verlassen. Wenn die sich dann nicht an die abgesprochenen Dinge halten, kann man vor Wut nur noch schreien!
Schluppi - 16. Jan, 16:20
Nachtrag zum Däumchen gedrehe:
Mein Chef dreht auch Däumchen - in der Konferenz. Scheinbar ist dieser blinde Aktionismus doch verbreiteter als ich dachte. Notiz an mich: Weiter beobachten.
Vor allem Beamte tun es - sagt man. Aber eigentlich tun es alle -immer dann wenn sie nichts tun:
Däumchen drehen.
Was vielen nur als Redensart für Unterbeschäftigung geläufig ist, gibt es tatsächlich. Mitten unter uns. Bei einer 90-jährigen Omi geht eine derartige Form der Nicht-Beschäftigung gerade noch durch. Frauen dieser Generation können die Finger nicht still stehen lassen. Sind sie durch Feierlichkeiten an einen Sitzplatz gebunden, ohne die Möglichkeit zu kochen, stricken oder Ohren-lang-ziehen zu können, muss der Bewegungsdrang der Daumen irgendeine Form des Ausgleichs erfahren.
Aber eine Frau in ihren besten Jahren? Noch keine 40 die Däumchen dreht? Unbewusst tue sie es, erklärt C.Hef achselzuckend. Nein, sie wisse nicht, wann sie damit angefangen aheb, aber es läge schon eine Weile zurück. Wie gewöhnt man sich so etwas an - und warum? Zahllose Selbstversuche haben nicht gefruchtet. Außer eine beinahe-Sehnenscheidentzündung war beim Daumen-Kreisel nichts zu holen. Keine Entspannung, keine innere Ruhe und schon gar kein adäquater Ersatz für die Zigarette. Ist das winden der Däumchen um sich selbst eine rein Deutsche Krankheit Angewohnheit? Im Englischen wird als entsprechendes Sprichwort jemand oder sich selbst gegen den Absatz getreten: to kick one´s heels. Schöner wäre doch: to swing the thumbs. Eben in etwa so schön, wie "Don´t look into a given horse mouth" oder "The early bird catches the worm". Aber zurück zum Thema - damit ist noch nicht geklärt, on die Engländer nun tatsächlich die Däumchen schwingen. Däumchen drehen ist auf jeden Fall kultig und sollte unbedingt olympisch werden: Zehn Punkte für den doppelten rückwärts Dreher - oder so ähnlich. Meine Oma käme sicherlich mit einer güldenen Medallie zurück - obwohl C.Hef auch nicht schlecht kreiselt...
Es ist 2006. Der Kalender an der Wand ist nagelneu und noch jungfräulich unbeschriftet. Komisch, dass war mit dem Kalender 2005 gerade eben auch noch so. Inzwischen ist er aber über und über voll gekrakelt und hat seine letzte Ruhe zwischen den Zeitungen 2005 und dem Geschenkpapier von Weihnachten gefunden. Traditioniertes Wegwerfen ist überhaupt nicht schwierig. Dinge, die man periodisch wegwirft fehlen einem nicht. Sie werden ja auch meistens ganz schnell ersetzt. Der Kalender vom letzten Jahr wird einfach so entsorgt - keine Tränen und keine "Vielleicht brauche ich den ja noch mal...". Dabei hat er 365 Tage lang mit einem durchlebt. War oft unverzichtbar, um Freundschaften ebenso zu erhalten - da kein Geburtstag vergessen geht - wie die Geschäftliche Existenz. Auch manche langweilige Vorlesung wäre ohne ihn kaum zu überstehen gewesen: Endlose Malerarbeiten mit künstlerisch anspruchsvollem Endergebnis halfen über den Zwang hinweg, den ach so schweren Kopf mit voller Wucht auf die Tischplatte zu schlagen. Doch dann steht der 31.12. vor der Tür und all diese gemeinsamen Höhen und Tiefen fallen um Mitternacht dem Vergessen anheim. Schon liegt der Nächste bereit. Für ein Jahr ist die Monogamie wieder gesichert. Noch ist der Neue aber viel zu neu. Jungfräulich eben. Nur um - und wirklich nur deshalb - diese Metapher weiter zu spinnen, schreibe ich etwas in meinen Kalender: Mit tropfender schwarzer Tinte nehme ich ihm die Unschuld. Mit harten, steilen Strichen beflecke ich die Reinheit des neuen Jahres.
Na und? Nächstes Jahr gibt´s wieder einen Neuen.