Mediaismus

Dienstag, 25. April 2006

Nun steh ich hier, ich armer T(h)or...

Am Sonntag strahlte Pro7 in einem Galileo-Spezial "Päpstin Johanna – Mythos oder Wahrheit?" aus. Spannendes Thema, Buch gelesen. Muss man sich also anschauen. Gut, die fragestellung ist von vorne herein doch sehr utopisch angelegt. Das der private Sender in einem Spezial plötzlich einen jahrhunderte alten Mythos veri- bzw. falsifiziert - daran glaubt wohl kein Zuschauer, der halbwegs bei Verstand ist. Die Erwartungen waren also in weiser Voraussicht ziemlich tief hinunter geschraubt.

Wenn einem zufällige Zufälle zufallen
Was allerdings um 22.30 folgte, war dann eine bildliche Umsetzung von "wir-haben-überhaupt-keine-Ahnung" und das in einer derart dramatischen Erzählweise, dass Kopfschmerzen noch die harmloseste Nebenwirkung war.
Aiman Abdallah, Moderator, Indiana Jones, Journalist (und wer weiss was er noch so alles kann), in Rom. Vor dem Petersdom. Zufällig läuft er an einem Buchladen vorbei. Die haben ganz furchtbar alte Bücher im Angebot. Aiman stöbert in einem und findet einen Eintrag über den weiblichen Johannes in den Papst Chroniken. Ach, aber er wird dort als Legende aufgeführt. Na, so einfach sind Recherchen also nicht. Zufällig stößt der Held unserer Geschicht kurz darauf auf eine Statue in einer Seitenstraße. Eine verschleierte Frau legt Blumen nieder. Er fotografiert sie. Ein Blumenhändler spricht ihn an und gibt ihm unbrauchbare wertvolle Hinweise.
Dann sieht Abdallah ein, "so geht´s nicht weiter".

Was meint der Experte?
Er fliegt zurück (reine Vermutung) und trifft sich mit seinem "Forscherteam" in einem Kellergewölbe, das zu einer Art Raumschiff Enterprise Komandozentrale ausstaffiert wurde. Pseudo-Monitore umgeben den Tisch, der auch aus irgendwelchen, ungenutzten Monitoren besteht. Dort helfen ihm zwei Spezialisten bei den ermittlungen/Recherchen. Alle Hinweise aus damaligen Büchern helfen nicht viel weiter. Sie sind aus unzuverlässigen Quellen oder existieren nicht mehr.
Tja, was macht man, wenn nichts mehr geht? Der, vom FBI ausgebildete Kriminalbiologe weiss Rat: nachdenken. Gemeinsam wird also über Johannas Lebensweg spekuliert - wohlgemerkt mit genau so vielen Anhaltspunkten, wie um 22.30 Uhr.


Vielleicht können wir aus Knochen lesen?
Irgendetwas Beweiskräftiges muss her. War es für eine Frau überhaupt möglich, sich als Mann zu verkleiden? Sahen die Frauen von damals aufgrund von Mangelernährung nicht von vorne herein wie Männer aus? Knochen aus dem 9 Jahrhundert werden angeschleppt und geröngt. Aha, Einkerbungen weisen auf schlechte Ernährung hin. Aber, so die Experten, dass würde noch lange nicht bedeuten, dass die Frauen damals maskulinier aussahen. Die Brust hat schließlich nicht zur Hauptsche etwas mit der Ernährung, sondern mit den Erbanlagen zu tun. Äh, weshalb den der Aufriss mit den Knochen? Wussten die Herren Wissenschaftler das nicht auch vorher?

Und die Moral von der Geschicht
Am Schluss der Sendung - vorschriftsmäßig - das Fazit. Johanna bleibt ein Mythos. Ob sie nun Legende oder Wahrheit war, kann man nicht sagen. Danke, für die Info, die schon in der Ausgangsfrage festgehalten war.
Dank der völlig überzogenen Aufmachung der Sendung, war zumindest leidlich verpackt, dass das Galileo-Spezial nichts Neues zutage förderte - nicht einmal einen neuen Ansatz für. Die Sendung war eine fiktive Geschichte, die so tat, als wäre sie eine wissenschaftliche Recherche. Ein Tipp: Lieber das Buch lesen, als sinnlose Repo-Doku-Blödsinn gucken.

Dienstag, 11. April 2006

Pinoccio oder Top of the Politics

Platzeck ist weg. Kurt Beck dafür da.
Fragt sich nur warum. Schließlich hat der ebenfalls noch ein Ministerpräsidentenamt inne. Ist Beck dann auch in fünf Monaten wegen Überlastung geschlossen?
Im Prinzip wahrscheinlich eh völlig schnuppe. Solange Münte nicht die Ohren abstürzen, ist der Parteivorsitz der SPD nicht viel mehr als eine Bühne im Marionetten-Theater.

Donnerstag, 6. April 2006

Dumm f*** gut?!

Oha: Sex macht schlau. Das erklärt einiges. Sowohl in die eine, wie auch in die andere Richtung...

Donnerstag, 2. März 2006

Wie Ihr wollt

Über die Reform der Rechtschreibung sind mittlerweile schon ganze Bibliotheken von Artikeln verfasst worden. Wahlweise in alter, neuer oder fehlerhafter Schreibweise.
Jetzt wird erneut abgestimmt, ob die reformierte Art der
typograf(ph)ischen Kommunikation wiederum reformiert werden soll. Einzelne Vokale dürfen dann doch nicht mehr getrennt werden und die Leute gehen wieder eislaufen oder können sich auch wieder selbst leidtun.
Durch(-blicken) kann man dagegen nicht mehr. Schon einmal wurde unsere Orthograf(ph)ie reformiert - 1901. Bitter nötig war´s damals: es gab überhaupt kein einheitliches System. Huch, heute ja auch nicht. Die Bild schreibt nach der alten Art - der Normalbürger meist nach ästhetischen Gesichtspunkten oder einfach gar nicht mehr. Selbst auf WORD ist kein Verlass(ß). Die nervige Büroklammer kommt mir von Tag zu Tag mehr auf Droge vor - wahrscheinlich der Stress(ß) und die Ungewiss(ß)heit.
Ich fordere ein gründliches, konsequentes "Back to the roots" wie wir es jetzt schon haben - aber bitte mit Stempel ´drunter. Keine halbe Kehrtwende zum Stand vor zehn Jahren - ein richtiger U-Turn muss her. Liberalisierung der Ortografie-graphie! Freiheit für Buchstabensuppen und ABC-Schützen. Anarchie für Kommata und sonstige Interpunktion: Revolution, Rebellion, Reinkarnation.
Ungezügelte Zwanglosigkeit für Silbentrennung, ungebremste Leidenschaft für die Vereinigung von Nomen und Verben. Erhebt Euch ihr Unterstriche, wehrt Euch gegen den Diminutiv Ihr Gänsefüß(ss)chen. Lasst Euch nicht länger unterkriegen Ihr Fußnoten - Nebensätze: entrinnt der Diskriminierung!Auf die Barrikaden ihr Satz-und Sonderzeichen: Krieg den Dogmen, Friede der Willkür!

Oh, äh - war was? Ich sollte wirklich aufhören, mir das Zeug von der Büroklammer reinzuziehen...

Dienstag, 7. Februar 2006

Karikaturisten dieser Welt vereinigt Euch

Jetzt fahren die Moslems ganz schwere Geschütze auf: Krawalle, Anschläge und Chaos sind wir inzwischen ja (leider) schon gewohnt. Aber jetzt geht´s ans Eingemachte. An das adäquate Gegestück zur Verbildlichung Mohammeds. An die schwärende Wunde, die mit Salz und Zitrone bestreut immer wieder Blasen bildet. An das große und alles überragende "Du-weisst-schon-was". Kurz: Ans Gemächt der Deutschen Nation.
Der Holocaust (bitte dramatische Musik vorstellen).
Irans größte Zeitung ruft nun Karikaturisten zu einem Wettbewerb auf: Wer den Holocaust am Besten spitzfindig darstellen kann erhält (ganz Ali Baba like) Goldstücke.
Warum? Weil sie herausfinden wollen, in wieweit wir zu unserer viel zitierten Presse- und Meinungsfreiheit stehen. Wann denn nun für uns die Grenze überschritten ist. Ganz ehrlich, würde ich mich nicht so furchtbar vor den Konsequenzen in diesem Kapsertheater fürchten, ich würde lauthals lachen und der Zeitung sofort einen Orden verleihen. Der Schwule Florist aus dem ARD-Mittagsmagazin würde dazu sagen: Was für eine witzige Idee.
Ich bin gespannt, ob demnächst der Irak zu Wettbewerben für World-Trade-Center-Karikaturen aufruft oder der Rest der Welt zu Tsunami-Verunglimpfungen. Hat der gesamte Erdball plötzlich Verträge mit RTLII abgeschlossen? Das kann doch alles niemand mehr ernst meinen. Ich bin in einer globalen "Truman Show" gefangen... AAAHHHH!
Aber die Idee ist trotzdem witzig...

Montag, 6. Februar 2006

Wörterbucherklärung: Grotesk

Wie weit sind islamistische Kulturen und westliche Länder voneinander entfernt?
Als Beispiel:
In Afghanistan, im Libanon und in anderen muslimischen Ländern brennen Botschaften, Flaggen und manchmal sogar Menschen.
In Deutschland demonstriert die Bevölkerung ebenfalls - allerdings friedlich - gegen 18 Minuten mehr Arbeit in der Woche.
Soviel zur konfessionellen und kulturellen Annäherung.

Apokalyptisch

Es geht um Macht, Ohnmacht, natürlich um Öl, um Bomben oder um Energie. Es geht um Recht haben und Recht haben wollen. Es geht darum, Religion zu benutzen und Religion zu beschmutzen.
Polizisten dürfen nun mal Waffen tragen - böse Jungs nicht.
Wahrscheinlich braucht´s momentan nicht mal mehr einen ermordeten Thronfolger, um die vier Reiter in die dritte Runde zu schicken. Eine Karikierung des Friedens und des Verstands.

Montag, 30. Januar 2006

Schnelles Geld - ganz nebenbei

"1&1 Marketingabteilung, Guten Morgen. Wir bräuchten da mal ein Gesicht für unsere Werbe-Kampagne für Profi-Seller. Bekannt sollte er sein. Auch son bisschen attraktiv. Vor allem soll der aber mit Geld in Verbindung gebracht werden. Die Leute wollen ja dann schnell und unkompliziert Geld bei uns verdienen. So nebenbei halt. Das muss er irgendwie ausstrahlen."

oder

Stellenausschreibung
Großer Internetprovider sucht Model für Werbekampagne.
Anforderungen
Sie sollten:
- Mindestens C-prominent sein
- Jung und sportlich sein
- Mit Medienvertretern souverän umgehen können
- Schon mal schnell viel Geld nebenbei verdient haben
- Kein Problem damit haben, Geldscheine in ihre Nase zu stecken ihre Nase in Geldscheine zu stecken.

1&1 hat stilsicher genau den Richtigen aus dem Dschungel geholt:
Robert Hoyzer - der für Kohle (und Fernseher) alles tut.
Robert Hoyzer - Der Mann dem Fußballer und Profi-Seller vertrauen.
Gefunden bei Mayweather

Montag, 23. Januar 2006

Freude über die Freunde

Frohe Kunde am frühen Morgen: Die "Friends" werden für vier einstündige Specials wieder vereint sein. Ich freue mich jetzt schon drauf.
Zitat Joey (als er gefragt wurde, ob er eher auf Frauen oder Essen verzichten könne): "Sex oder Essen? Sex oder Essen? - Verdammt. Ich will Frauen auf Brot!"

Freitag, 20. Januar 2006

Sowas

Gefunden bei yahoo
Ich hielt es von Anfang an für keine gute Idee,
dass Britney Spears sich fortpflanzt.

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