Mediaismus

Dienstag, 23. Mai 2006

Berufsethik

Ein Mann schreit, dann eine Frau. Flammen schlagen aus einem Fenster. Die Frau springt aus dem zweiten Stock. Ein Kind weint und ruft nach seiner Schwester.
Das ist keine Filmszene, sondern ein Beitrag aus den Nachrichten.
Eine Familie, die gestern abend aus ihrer brennenden Wohnung flüchtetn musste. Live dabei. Ein Kameramann rennt hinter einem Feuerwehrmann her, der den Sohn auf dem Arm hat. Dieser weint und schreit verzweifelt nach seiner Schwester. Muss man solche Bilder senden? Muss man Menschen in solchen Ausnahmesituationen zeigen? Legimitiert das Informationsbedürfnis der Zuschauer solche Aufnahmen? Medien sollen die Wirklichkeit abbilden. Ohne die verfügbaren Bilder, hätte keiner ein Bedürfnis nach Informationen über einen Wohnungsbrand gehabt, bei dem (nicht mal) jemand verletzt wurde. Geschweige denn, hätten die Medien einen Auftrag verspürt, über diese Wahrheit abzubilden.
Diese Aufnahmen verletzen die Würde. Sie zu senden, ist menschenverachtend.
Einschaltquoten, Auflagen und Klickraten sind nicht alles.

123456: Ficken mit Daniel und Nadine zu Askim

Nachdem die Passwörter von 100.000 Flirtlife.de-Nutzer am Sonntag veröffentlicht wurde, bringt Heise nun flux auch eine Hitparade der 15 beliebtesten virtuellen Kennungen. Wenn überrascht´s: 123456 ist am beliebtesten. Die Deutschen waren halt schon immer irre kreativ. Auf Platz zwei "ficken". Auch nicht sonderlich originell, wenn man bedenkt, dass es sich um eine Flirt-Plattform handelt. Was schon merkwürdiger ist, "Daniel" und "Nadine" kommen ebenfalls ziemlich gehäuft vor. Bedeutet das nun, dass ganz viele Daniels und Nadines im Web flirten möchten oder dass ganz viele Daniels und Nadines ein bisschen doof sind keine Lust haben, sich komplizierte Passwörter zu merken? Zwischen den beiden Namen hat sich noch etwas Interessantes auf Platz 9 der Key-Charts getippt: "askim". Damit konnte ich gar nix anfangen, also googlen. Dabei entdeckt: Askim ist eine Gemeinde in Ostnorwegen. Klingt komisch...
...und auch nicht sehr wahrscheinlich, als Grundlage für 184 Passwörter. Askim ist aber außerdem der Name eines Albums - von dem, mir völlig unbekannten, Sänger Cankan. Das ich den nun nicht kenne, hat nicht unbedingt zu bedeuten, dass nicht 184 Fans von ihm bei Flirtlife registriert sind und seinen Albumstitel als Passwort verwenden. Ein Rätsel (vielleicht eine Inspiration für Dan Brown?)...
Der Rest ist wenig spektakulär (baby, schatz, passwort...) Den 15. Platz finde ich noch ganz nett: "Frankfurt". Damit bestätigt sich: In Großstädten leben zuviele Singels.

Donnerstag, 18. Mai 2006

Sodomie oder wie?

Die Forschung hat geforscht. Und der Spiegel spiegelt die Ergebnisse wieder. Soweit so gut.
Aber wenn man sich die Überschrift durchliest, kommen beim anschließend betrachten des Bildes doch sehr merkwürdige Assoziationen hoch. Ob der junge Mann auf dem Foto dagegen Unterlassung, wenn nicht gar Schmerzensgeld fordern kann? Mit dem Text nebenan und ein klein bisschen schmutziger RTLII-Puff-Reportage-Phantasie bekommt man Angst, dass der Kerl gleich über den niedlichen Schimpansen herfällt.
Pfui...
schimpanse

Frau Marlene K. würde zum rechtlichen Aspekt sicher sagen: "Kommt drauf an" oder "von der Tendenz her: eventuell".

Dienstag, 16. Mai 2006

Was Pressefreiheit und Bier nicht gemeinsam haben

Hat er oder hat er nicht?
Der BND soll Journalisten überwacht und als Informanten mißbraucht haben.
Das die, nicht ohne Grund, teils geheimen Quellen von Journalisten schon öfter das Interesse von deutschen Geheimdiensten geweckt hat, ist bekannt. Auch, dass in der Vergangenheit die Neugier des BND zu tatsächlichen Mitschnitten von Telefongesprächen oder Kontrolle der Bankkonten geführt hat.
Journalisten können für ihre Arbeit ein Zeugnisverweigerungsrecht geltend machen, um Informanten zu schützen. Welch eine Farce, wenn solche Daten und Informationen einfach heimlich beschafft werden. Die etablierten Medien zollen dem Skandal entsprechende Aufmerksamkeit. In den Nachrichten, auf Titelseiten oder in Online-Magazinen ist das Thema prominent plaziert.
Aber in Stammtischen, im Biergarten oder beim Mittagessen in der Betriebskantine ist die BND-Affäre selten Diskussionsgrundlage.
Dabei geht es - zwar im Prinzip, aber nicht umfassend - darum, Journalisten eine freie Recherche und somit eine freie Arbeit zuzubilligen.
Pressefreiheit ist keine Freiheit einer Branche und deren Mitarbeiter.
Pressefreiheit ist eine Recht von allen - und mit diesem Recht hat auch jeder die Pflicht sie zu schützen.
Bei Gammelfleischskandalen, Vogelgrippe und vergeigten Gesundheitsreformen pocht doch auch jeder auf sein Recht, frisches Fleisch, gesundes Geflügel und kostenkünstige Versicherungen zu erhalten.

Freitag, 12. Mai 2006

Bloggende Freundin-Redaktessen

Bei "freundin" wird gebloggt. Zum Beispiel von Sarah. Der originelle Titel "Sarah and the City" macht definitv neugierig. Und dann erst die Beschreibung: "Das turbulente Leben einer Single-Frau auf der Suche nach Mr. Right". Da kann man gar nicht anders als klicken. *Klick*
Überfliegen des letzten Eintrags, aus dem turbulenten Leben von Redakteurin Single-Sarah:
Gott, bin ich müde! Könnte so wieder ins Bett gehen, obwohl ich da gerade erst herkomme ...

Freitag, 5. Mai 2006

Der, der was? oder Präzise formuliert

spon1

Donnerstag, 4. Mai 2006

And the oscar goes to...

Die Zeit hat gerankt. Hochschulen und deren Studiengänge. Die OJs haben überraschend gut abgeschlossen... Jan? Hast Du was damit zu tun?

Dienstag, 2. Mai 2006

Redaktionelle Integration

Die von orangemedia sind ganz schön clever:
Entscheidend ist, dass die Sonderwerbeform nicht zu aufdringlich ist und sich in den Content einfügt. Dadurch wird die Werbung vom Nutzer nicht als störend empfunden.
Hier gefunden.

"Einigkeit und Recht und Freiheit..."

...soll es demnächst auch auf türkisch geben. Gut, sicher ist das noch keineswegs. Einer unserer geschätzten Politiker (namentlich Hans-Christian Ströbele) hatte diesen Geistesblitz, um Integration nun auch hörbar zu machen. Wie muss man sich das zukünftig in deutschen Stadien vorstellen? Zweisprachiger Nationalstolz aus multinationalen Kehlen? Vielleicht sollte man die Nationalhymne in deutscher Sprache vollkommen abschaffen. Ein bisschen müssen sich die germanischen Muttersprachler schließlich auch integrieren. Warum also nicht etwas türkisch lernen? Irgendeine Dame der FDP sieht Ströbeles Idee auf jeden Fall als prima Möglichkeit für Ausländer, "die deutsche Kultur zu verstehen". Was für ein trauriges Zeugnis der deutschen Kultur. Man kann unsere Werte, Traditionen, Lebensweise verstehen, wenn man die Nationalhymne übersetzt bekommt? Welcher Türke, der der deutschen Sprache nicht mächtig ist, hat denn überhaupt Lust, die Treue zu einem Vaterland zu besingen, das nicht das seinige ist?
Alle Politiker mit ähnlichen bizzaren Einfällen sollten dringend das schöne Frühlingswetter ausnutzen. Ein Spaziergang an der frischen Luft hilft manchmal, zur Vernuft zu kommen. Hat das Glanzstück der Integrationspolitik mit Namen "Gesinnungstest" nicht schon gereicht?

Freitag, 28. April 2006

Ah so

spon
Hat da jemand im Seminar "Titeln" geschlafen?
(Nicht nur wegen dem hübschen Layout der zweizeiligen Headline des Aufmachers).

Schauraum

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Der Kamera war auch schwindelig...

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Zuletzt aktualisiert: 16. Mai, 21:04

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